Bereits seit 2006 trägt der Verband der Brauereien Österreichs ein weltweit einzigartiges Ausbildungsprogramm zum zertifizierten Biersommelier, das mittlerweile zum Vorbild vieler Nationen wurde. Aktuell kann man an insgesamt zehn Berufsbildenden Höheren Schulen und Berufsschulen die Ausbildung zum Bier-Jungsommelier absolvieren. Derzeit gibt es 950 Absolventen. „Die große Nachfrage freut uns sehr und kommt der gehobenen Bier- und Genusskultur im Bierland Österreich zu Gute“, so die Geschäftsführerin des Brauereiverbandes Jutta Kaufmann-Kerschbaum. Biersommeliers werden seit 2014 an zehn Brauereistandorten ausgebildet. Bisher schlossen 1.292 Personen den Bildungslehrgang erfolgreich ab.
Zudem hat das Bierland Österreich ca. 400 von weltweit 3.500 Diplom-Biersommeliers „Damit haben wir – umgelegt auf die Bevölkerungsanzahl – auch die höchste Dichte an Diplom-Biersommeliers weltweit“, freut sich Kaufmann-Kerschbaum.
Staatsmeisterschaft der Sommeliers für Bier
Alle zwei Jahre – heuer am 01. Dezember 2018 in der Ottakringer Brauerei – treffen sich die Meister ihres Faches zur österreichischen Staatsmeisterschaft. Neben theoretischen Kenntnissen müssen die Kandidaten ihre Expertise rund um Hopfen und Malz in 5 Challenges praktisch demonstrieren. Der Sieger wird im großen Finale im Zuge einer Show-Präsentation vor Publikum ermittelt. Gleichzeitig qualifizieren sich die besten 10 Bier-Profis auch für das bierige Nationalteam, das Österreich bei der nächsten Weltmeisterschaft der Sommeliers für Bier 2019 in Italien würdig vertritt. „Austragungsort der Biersommelier-WM 2023 wird übrigens Wien sein“, verrät Kaufmann-Kerschbaum.
Vom Brausilvester zum bierigen Nationalfeiertag
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Bereits seit einigen Jahren ist der 30.09. der offizielle Tag des österreichischen Bieres. Die Datumswahl ist dabei kein Zufall: der letzte Septembertag markiert gleichzeitig den traditionellen Brausilvester. Dabei kommt der Name nicht von ungefähr, denn bis vor 200 Jahren mussten Bierliebhaber in den Sommermonaten sehr stark sein. Heute unvorstellbar, galt damals ein Herstellungsverbot für Bier. Die Biersaison erstreckte sich zwischen den Feiertagen zweier Heiliger, nur von Michaeli (29. September) bis Georgi (23. April) durfte gebraut werden. Im Früh- und Hochsommer hätten die Temperaturen dem wärmeempfindlichen Bier zu stark zugesetzt, passende Kühlgeräte waren noch nicht erfunden. Und auch die revolutionäre Erfindung des Lagerbieres durch den Österreicher Anton Dreher sollte noch rund 100 Jahre – bis zum Jahr 1841 – auf sich warten lassen. Die Bierproduktion konnte so erst Anfang Oktober mit Hopfen und Getreide aus der frischen Ernte wieder aufgenommen werden.
Der Brausilvester wurde im Lauf der Jahrhunderte zum liebgewonnenen Brauchtum. Und einer ganzjährigen Bierproduktion steht heute natürlich nichts mehr im Wege. Ganz im Gegenteil. Die aktuell 278 österreichischen Brauereien (Tendenz steigend) bzw. ihre Braumeister arbeiten täglich am vollkommenen Biergenuss. Bei weit über 1.000 österreichischen Bieren bleibt im Bierland Österreich kein Konsumentenwunsch offen.