Hopfenjahr 2023
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Die Anbauregionen im Mühl- und Waldviertel waren durch ein kühles und feuchtes Frühjahr beeinträchtigt. Trotz der verzögerten Frühjahrsarbeiten wurde ein guter und zügiger Aufwuchs beobachtet. Im Frühsommer war der Hopfen mit einer über zwei Monate anhaltenden extremen Trockenheit und Hitze konfrontiert. Der Hopfen konnte kaum Gerüsthöhe erreichen und blieb schmal im Wuchs. Selbst der Regen Ende Juli/Anfang August - während der Doldenentwicklung - trug nicht mehr zur Verbesserung der Situation bei.
Stefan Hofer, Obmann der Hopfenbaugenossenschaft: „Die Erntemenge (2023: 215 Tonnen) fällt heuer um etwa 30 % unter dem langjährigen Durchschnittsertrag aus. Die Einbußen ziehen sich durch fast alle Sorten. Darum wurde im Jahr 2022 mit dem Versuch einer klimafitteren Sorte begonnen. Diese macht im zweiten Jahr hinsichtlich Menge und Inhaltsstoffe einen guten Eindruck.“
In einem durchschnittlichen Jahr werden von den zuletzt 42 Mitgliedern 300 t Rohhopfen geerntet.16 Sorten: Malling, Golding, Aurora, Hersbrucker Spät, Perle, Hallertauer Tradition, Spalter Select, Hallertauer Magnum, Taurus, Saphir, Tettnanger, Cascade, Comet, Sorachi Ace, Akoya, Eureka
Als zweite Maßnahme zur Anpassung an die klimatischen Änderungen wird die manuelle Bewässerung des Hopfens angewendet: Manuel Starlinger, Geschäftsführer der Hopfenbaugenossenschaft: „Die Bewässerung der Hopfenfelder zeigt durchaus einen positiven Effekt auf Ertrag und Inhaltsstoffe.“
Hopfenbonitierung 2023
Bei der Mühlviertler Hopfenbaugenossenschaft in Neufelden fand am 20. Oktober 2023 wieder die sogenannte Hopfenbonitierung statt. Die Dolden der Hopfenpflanze, die geschmackgebenden Seelen des Bieres, werden bei der Bonitierung vom Hopfenkomitee auf offenkundige Fehler geprüft. Wichtig ist die sensorische Bewertung, die in eine Benotung mündet.
Die Kommission bestehend aus Vertretern der Brauwirtschaft und der Genossenschaft den Hopfen hinsichtlich seiner Qualität. „Das Vegetationsjahr zeigt sich nicht in der Qualität des Hopfens“, zu diesem Ergebnis kommt die Bonitierungskommission.
vlnr: Gerhard Ehrensperger (Hopfenbaugenossenschaft), Christian Wild (Aufsichtsratsvorsitzender Hopfenbaugenossenschaft), Dr. Johann Jäger (Brau Union), Heinz Wasner (Privatbrauerei Zwettl), Christian Mayer (Brauerei Zipf) und Michael Moritz (Brauerei Baumgartner) mit Stefan Hofer (Aufsichtsratsvorsitzender Hopfenbaugenossenschaft)
Das erfreuliche Ergebnis: 100 % des Mühlviertler Hopfens werden mit höchster Qualität „Klasse 1“ bewertet.
Insgesamt besteht die Hopfenbaugenossenschaft heute aus 42 Mitglieder mit einer Hopfenanbaufläche von 173 ha. Davon befinden sich 37 Betriebe mit einer Fläche von 160 ha im Mühlviertel und 5 Betriebe mit einer Fläche von 13 ha im Waldviertel. Im Mühlviertel haben sich neun Betriebe mit einer Fläche von 32 ha auf Hopfen auf kontrolliert biologischen Anbau spezialisiert, das einen biologischen Anteil von 20 % ausmacht.
Nähere Infos: Mühlviertler Hopfenbaugenossenschaft